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Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid) hat es trotz der Temperaturen um 30 Grad geschafft. Der 25-jährige Wattenscheider legte beim 6. Vivawest-Marathon die Halbmarathon- Distanz im Anzug sowie mit Schlips und Kragen in beachtlichen 1:12:47 Stunden zurück und stellte damit einen neuen Guinness-Weltrekord auf.
Pfeiffer unterbot die bisherige Weltbestmarke um 5:23 Minuten.. „Bei der Wärme war das eine absolute Grenzerfahrung für mich. Allerdings hat der Anzug meine Beinfreiheit nicht so stark eingeschränkt, wie ich ursprünglich dachte. Ich hatte während des Rennens jedoch das Gefühl, als hätte man mich mit Kleidung in eine heiße Badewanne gelegt,“ berichtete Pfeiffer im Ziel.. Der Journalistik-Student der TU Dortmund , der am vergangenen Freitag vom DLV bereits für den Marathonlauf bei den Europameisterschaften in Berlin nominiert wurde, hat die Halbmarathon- Strecke in einem normalen Renndress schon einmal in 1:03:42 Stunden (2015) zurückgelegt.
Den Anzuglauf betrachtete er als hervorragendes Training für die EM in Berlin. „Dort muss ich wahrscheinlich auch mit hohen Temperaturen rechnen. Nun bin ich bestens darauf eingestellt,“ schmunzelte der Wattenscheider, der wegen seiner Achillessehnen-Probleme vor der EM keinen weiteren Wettkampf mehr bestreiten möchte.
Der Sieger des letztjährigen Köln-Marathons möchte nämlich nichts aufs Spiel setzen.. Schließlich ist er ein „gebranntes Kind“. Obwohl er sich vor zwei Jahren beim Düsseldorf-Marathon mit der Zeit von 2:13:11 Stunden für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro qualifiziert hatte, konnte er dort gesundheitsbedingt nicht starten.
Der Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde war für Hendrik Pfeiffer mit strengen Auflagen verbunden. So wurde vor dem Rennen genau seine Kleidung überprüft. Zwei unabhängige Radfahrer begleiteten ihn, und alle zwei Kilometer wurde ein Foto von ihm gemacht.
Mit seinem ungewöhnlichen Lauf wollte Hendrik Pfeiffer für die duale Karriere, das heißt, für die Vereinbarkeit von Leistungssport und beruflicher Ausbildung werben. „Wenn ich mich auf einen Marathon vorbereite, benötige ich 14 Wochen, in denen ich bis zu 200 Kilometer pro Woche zurücklege. Das ist schon ein Vollzeitjob, denn es kommt ja noch die Regenerationszeit hinzu. Da kann man im Grunde genommen nichts mehr machen. In Kenia ist der Tagesablauf bei den Läuferinnen und Läufern nahezu immer derselbe: Schlafen, laufen, schlafen und laufen.. Das geht bei uns nicht. Wir müssen uns daher neben dem Sport ein zweites Standbein aufbauen,“ betonte Hendrik Pfeiffer. Neben seinen sportlichen Aktivitäten und seinem Journalistik-Studium an der TU Dortmund arbeitet der Wattenscheider Langstreckler, der mittlerweile in Gelsenkirchen wohnt, als Werkstudent im Bereich Corporate Communikations beim Stahlhändler Klöckner & Co SE in Duisburg.
Hendrik Pfeiffer kennt große Talente, die der Leichtathletik angesichts der geringen staatlichen Förderung verloren gingen. Daher liegt ihm die Vereinbarkeit zwischen beruflicher Ausbildung und Sport sehr am Herzen: „Vielleicht kann man durch das Modell, das ich praktiziere, auch andere Unternehmen und Athleten dazu animieren, einen ähnlichen Weg zu bestreiten. Durch das Beschäftigen von Leistungssportlern besteht eine Win-Win-Situation für beide Seiten.“
Im Marathonlauf siegte Elias Sansar (LG Lage-Detmold/Bad Salzuflen) dank einer starken Schlussphase in 2:26:16 Stunden vor dem Äthiopier Tilahun Babsa (2:28:31Std.) und dem Briten Nikki Johnstone (2:28:44 Std.) Noch bei 30km hatte das Spitzentrio zusammengelegen. „Bei meinem Erfolg hat sich ausgezahlt, dass ich bei den hohen Temperaturen nicht allzu schnell angegangen bin, sodass ich auf den letzten Kilometern noch einmal richtig Tempo machen konnte,“ erklärte der 38-jährige Langstreckler der LG Lage Detmold Bad Salzuflen.
Der Lauf der Frauen war eine klare Angelegenheit für Dioni Gorla (ART Düsseldorf), die in 3:00:36 Stunden vor Angela Moesch (LG Deiringsen, 3:05:31 Std.) und Sigrid Bühlet (LAZ Puma Rhein-Sieg, 3:15:15 Std.) lag.
Mi 9.519 Starterinnen und Startern gab es bei der sechsten Auflage des Ruhrgebietslaufes, der die Städte Gelsenkirchen, Essen, Bottrop und Gladbeck miteinander verband, einen neuen Teilnehmerrekord.
Beitrag: Peter Middel – FLVW.de